Verlobung:
Eine Heirat aus Liebe war im Mittelalter unüblich. Meist wurde aus
wirtschaftlichen oder politischen Erwägungen eine Heirat beschlossen. Bei
Adligen war es oft der Fall, daß Kinder einander bereits im Säuglingsalter versprochen wurden.
Verrat:
Verrat war im Mittelalter, aufgrund der engen persönlichen Bindung von
Lehnsmann und Lehnsherr (s. Lehnswesen), eines der schlimmsten Verbrechen. Die Todesstrafe war hier obligatorisch, der Verurteilte wurde vorher allerdings auf grausamste Weise gefoltert. Die Strafe hieß Aufhängen, Aufschlitzen, Vierteilen. Der Verräter wurde so lange aufgehangen, bis er halbtot war. Danach wurden ihm bei lebendigem Leib die Eingeweide herausgerissen. Sein Körper wurde in den meisten Fällen in vier Teile zerhackt und als Abschreckung öffentlich ausgestellt.
Vorkoster:
Viele Adlige und Kirchenfürsten ließen ihre Speisen und
Getränke von Vorkostern überprüfen, um eine Vergiftung
auszuschließen.
Vorwerk:
Bezeichnung eines kleinen Tores einer Burg, das dem Haupttor vorgelagert
wurde. Es war so beschaffen, daß Angreifer nur in kleinen Gruppen
passieren konnten. Oft führte ein gewundener Weg zum Haupttor, um den
Einsatz von Belagerungsgerät zu erschweren.