Galgen:
Bezeichnung einer Holzkonstruktion an der Verurteilte so lange aufgehangen wurden, bis der Tod eintrat. Es handelt sich um die gebräuchlichste Art der Todesstrafe im Mittelalter. Der Galgen wurde auf einem öffentlichen Platz aufgebaut.
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Geächtete:
Geflohene Personen, die wegen eines schweren Verbrechens rechtskräftig verurteilt worden waren. Sie waren Ausgestoßene, die als vogelfrei (rechtlos) galten, d.h. jeder konnte sie töten, ohne seinerseits rechtliche Konsequenzen fürchten zu müssen.
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Gebet:
Aufgrund der Frömmigkeit im Mittelalter war es üblich mehrmals täglich zu beten. Im frühen Mittelalter kniete man sich zum Beten nicht mit gefalteten Händen hin. Man betete mit ausgebreiteten Armen, oder legte sich in dieser Betposition zusätzlich auf den Bauch um besondere Demut auszudrücken.
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Gebißstange:
Teil des Zaumzeugs der Pferde. Ein Eisenstab, der quer im Maul des Reittiers liegt und zur sog. Trense gehört. Wurde für jedes Pferd als Einzelstück vom Schmied angefertigt.
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Gefängnis:
Auch (s.) Kerker genannt. Die uns heute bekannte Gefängnisstrafe wurde im Mittelalter erst sehr spät (ca. ab 1200 A.D.) eingeführt. Vorher war ein Gefängnis lediglich ein Verwahrungsort für Gefangene bis zu deren Verurteilung. Für die Unterbringung mußte man üblicherweise selbst aufkommen (z.B. Verpflegung, Feuerholz, Stroh zum Schlafen).
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Geisel:
Bei einer Schlacht oder Belagerung nahm man adelige Personen gefangen, diese wurden zur Geisel und konnten durch ein oft sehr hohes Lösegeld von ihren Familien freigekauft werden. Ein im Kampf unterlegener Ritter konnte mit den Worten: "Ich bin Euer Gefangener" anzeigen, daß er sich ergab und das Recht in Anspruch nahm, gegen ein Lösegeld frei gelassen zu werden. Damit wurde nach mittelalterlicher Sitte ein Vertrag geschlossen. Die Geisel versprach gleichzeitig keinen Fluchtversuch zu unternehmen, was ihr ermöglichte, eher als Gast denn als Gefangener behandelt zu werden. Auf der Burg wo die Geisel inhaftiert wurde konnte sie sich dann frei bewegen.
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Geldstrafe:
Für viele kleinere Straftaten (Vergehen) wurden im Mittelalter Geldstrafen an den Grundherrn gezahlt. Hierunter fielen Vergehen wie: unerlaubte Nutzung von Weideland oder unerlaubtes Brennholzsammeln.
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Gemach:
Bezeichnet die privaten Räume einer wohlhabenden Person. In diese konnte sie sich zurückziehen um ungestört zu sein. In den Gemächern befand sich auch der Schlafplatz.
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Gemeine Figur:
Symbol im Wappen eines Edelmannes, das sich vom geometrisch aufgeteilten Hintergrund (Heroldsbild) abhebt. Sehr beliebt waren Tiermotive in allen Variationen. Der Begriff "gemein" bezeichnet die Schlichheit des Symbols, da dieses einfach und von anderen leicht zu unterscheiden sein sollte. (s. Heraldik)
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Gerber:
Auch Lederer genannt. Handwerker, der Leder aus Tierhäuten herstellt.
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Gerberlohe:
Flüssigkeit, die bei der Herstellung von Leder benutzt wird. Es handelt sich um mit gemahlener Eichenrinde versetztes Wasser, in welches der Gerber die Tierhaut einlegt, um sie haltbarer zu machen.
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Gewürze:
Gewürze waren sehr kostbar, da die meisten nach Europa importiert werden mußten. Bekannt waren neben Salz u. a. Anis, Buchweizen, Gewürznelken, Ingwer, Kreuzkümmel, Koriander, Muskat, Pfeffer, Safran, Süßholzwurzel, Zimt, Zucker. Oft waren Speisen sehr stark gewürzt, dies sollte Wohlstand demonstrieren.
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Geselle:
(s. Handwerk)
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Gilde:
Im Mittelalter entstandene Vereinigungen von Handwerkern zur Wahrung ihrer Interessen, diese wurden auch Zunft genannt. Jedes Handwerk hatte eine eigene Interessenvertretung (Zünfte).
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Glas:
Im Mittelalter ein teures und seltenes Material. Aus diesem Grund waren Glasfenster hauptsächlich in Kirchen zu finden.
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Gottesurteil:
Wichtiger Bestandteil der "Rechtsprechung" bis ins 13.Jahrhundert. Der Idee nach ging man davon aus, daß Gott auf der Seite des rechtschaffenen, unschuldigen Menschen stehe, so daß er Schaden von diesem abwenden werde. Ein Beschuldigter mußte eine Probe bestehen. Bestand er diese, befand er sich im Recht, da man davon ausging, daß Gott ihm beigestanden hatte. Verbreitete Proben waren: Zweikampfprobe, Kesselfangprobe, Feuerprobe, Wasserprobe und Kreuzprobe.
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Greifeisen:
Zangenähnliches Werkzeug aus Eisen, das bei einer Belagerung von den Verteidigern am Tor herabgelassen wurde. Auf diese Weise versuchte man den Rammbock zu greifen und festzuhalten.
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Griechisches Feuer:
Gemisch aus Teer, Schwefel, Harz, Salz und Kalk, das in einen Tontopf gefüllt und dann angezündet wurde. Wenn der Topf geworfen wurde, kam er beim Aufprall der Wirkung einer Brandbombe sehr nahe. Das Griechische Feuer wurde als Waffe bei Belagerungen von Festungen eingesetzt.
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Grobsteinmetz:
Der Grobsteinmetz übernahm die Vorbearbeitung des Rohsteins, indem er ihn in eine Grundform brachte (z.B. Quaderform). Danach konnte er dann vom Steinmetz durch die Feinbearbeitung fertiggestellt werden. Oft übernahmen Lehrlinge oder Gesellen der Steinmetzmeister diese Arbeit.
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Grundherr:
Adliger, der über ein bestimmtes Territorium herrscht.
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